Donnerstag, 25. August 2016

[Rezension] Infernale von Sophie Jordan


Blick in die Seiten

Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet.
Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand.
Niemand sagte: Das geht nicht.
Niemand sagte: Mörderin.

Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?

Auf den zweiten Blick

„Das Leben ändert sich von der einen auf die andere Sekunde.“ Wer hat diesen Satz noch nicht gehört? Ich denke er sagt auch viel über das Buch „Infernale“ von Sophie Jordan aus. Warum? Stellt euch vor ihr habt ein behütetes, tolles Leben. Geht auf eine tolle Privatschule, habt tolle Freunde und den beliebtesten Jungen der Schule als Freund. Sogar als Wunderkind werdet ihr betitelt, denn die Musik ist euer Leben und der Studienplatz auf einer der renommiertesten Universität ist euch auch schon sicher. Und dann kommt ihr eines Tages nach Hause und euer Leben ändert sich plötzlich. Von der einen auf die anderen Sekunde eben. Schrecklich denkt ihr?

Ja, so denkt unsere Protagonistin Davy in „Infernale“ auch. Denn bei ihr wird anhand eines DNA Testes festgestellt, dass sie das Homicidal Tendency Syndrome (HTS) Gen hat. Und laut der Behörde ist jeder mit diesem Gen gefährlich und automatisch ein Mörder. Denn die Wissenschaft hat herausgefunden, dass Mörder, Schläger und Gewalttätige das HTS Gen haben und ist nun der Meinung, dass diese „speziell“ Behandelt werden müssen. Aber ist Davy wirklich ein Mörder? Und wie ändert sich ihr Leben nun?

Ich habe das Buch zusammen mit der Lieben Susi gelesen und wir waren beide von Beginn an in der Geschichte. Man lernt am Anfang Davy und ihr Leben kennen. Ihr behütetes Leben und kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass dieser Mensch böse sein soll. Aber laut der Behörde ist sie es. Ich fand das ganze schon ein wenig gruselig und genauso geht es auch Davy dabei. Sie hat Angst und diese Angst spürt man auch als Leser. Ich fand es sehr spannend bei Davy zu sein und das ganze mitzuerleben. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive im Präsens geschrieben, somit ist es für den Leser auch ziemlich leicht Davys Gedanken und Gefühle wahrzunehmen. Durch den locker und einfach gehaltenen Schreibstil kommt man auch gleich in Geschehen und fühlt sich einfach wohl. Man ist direkt bei Davy und das was ihr passiert. So ging es mir zu mindestens.

Allein die Vorstellung ein solches Gen zu haben, jagt mir eine Gänsehaut über den Körper. Es gibt so einige Stellen, an denen ich schlucken musste, weil ich mir dachte, das kann doch nicht wahr sein. Und wie die Autorin manche Ereignisse beschreibt ist einfach Wahnsinn. Es war teilweise echt so, als würde man selbst in dieser Situation stecken. Was ziemlich gruselig wäre aber Sophie Jordan hat es hinbekommen und damit so einige Pluspunkte gesammelt. Ich werde euch sicher nicht verraten WELCHE Stellen ich genau meine. Dafür müsst ihr die Geschichte schon selbst lesen.

Natürlich braucht ein Jugendbuch auch eine Lovestory und diese ist auch hier vertreten. Aber in einem Maß. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Und ich kann euch sagen, Sophie Jordan hat hier genau das Mittelmaß gefunden. Meine Erwartungen würden erfüllt und ich liebte die Spannung zwischen den zweien.

Die Autorin schafft es eine Dramatik aufzubauen die einfach grandios ist. Ich wollte immer mehr von der Geschichte und ehe wir begonnen hatten, war die Geschichte auch schon wieder vorbei. Gut das der zweite Teil nicht erst drei Jahre später kommt! Aber ich kann euch beruhigen und so viel verraten: Es gibt keinen richtigen Cliffhanger. Ich war mit dem Ende sehr zu frieden.


Ich fand „Infernale“ von Sophie Jordan aus dem Loewe Verlag einfach toll. Auch wenn die Geschichte gegen Ende (wir reden von den letzten zwei Kapiteln oder so) einen ticken zu rasant geschehen ist, fand ich das Buch großartig. Eine klare Leseempfehlung für alle die spannende, leicht in der Zukunft spielende Geschichten mit einer Portion Liebe und Freundschaft mag. Allein die Grundstory ist schon Lesenswert. Also ab damit auf die Wunschliste!


384 Seiten | Hardcover | Loewe Verlag | ISBN 978-3-7855-8167-4 | *Zum Buch

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